Die Sozialwissenschaften werden oft als zweitrangig angesehen, weil sie keine Naturwissenschaft sind und keinen klar umrissenen Tätigkeitsbereich wie Jura oder BWL haben. Genau das aber macht den Reiz und die Bedeutung aus. Denn ein Sozialwissenschaftler wird den Juristen erklären können, welche Strafmaßnahmen welche Folgen in der Bevölkerung haben, und dem BWLer erläutern, wie seine Zielgruppe eigentlich aussieht.

Die Hochschule Darmstadt hat mit dem Fachbereich Gesellschaftswissenschaften den Sozialwissenschaften einen breiten Bereich eingeräumt. Sie hat mehrere soziale Studiengänge zur sozialen Arbeit und zur Wirtschaftspsychologie.

Soziale Arbeit in vielen Bereichen

Bei der sozialen Arbeit lernen die Studenten in einem Bachelor-Studiengang zunächst, welche Formen der sozialen Arbeit es gibt: Jugend- und Familienhilfe, Suchtberatung und interkulturelle Arbeit sind nur einige Aspekte. Sie werden weiterhin darin ausgebildet, die Lebenssituationen von Menschen zu analysieren, zu verstehen und, wo notwendig, mit den Betroffenen Lösungen zu erarbeiten. Als Sozialarbeiter sind sie in öffentlichen Einrichtungen tätig, aber auch bei freien Trägern und sogar in Unternehmen.

Ein spezieller Studiengang beschäftigt sich mit den Generationenproblemen. Diese reichen vom gemeinsamen Zusammenleben über Firmenübertragungen bis zu häuslicher Pflege. Sie lernen die Bedürfnisse alter Menschen kennen und erarbeiten Konzepte zur Integration älterer Menschen außerhalb von Pflegeeinrichtungen. Viele Absolventen arbeiten später in der Freien Wohlfahrtspflege. Sie können auch Unternehmen darin beraten, wie sie Generationen-Diversität begegnen und umsetzen können.

Motivation der Handelnden verstehen

Bei der Wirtschaftspsychologie geht es um das Verhalten der Menschen in Wirtschaftsprozessen. Die Studenten untersuchen die Motive und Handlungsweisen von Geschäftsinhabern, Zulieferern und Konsumenten sowie politischen Entscheidungsträgern. Es geht aber auch um Mitarbeiter und wie sie motiviert werde können. Hilfe bei der Umsetzung von Visionen einer Firma und bei der Entwicklung einer Firmenkultur sind ebenso Aufgaben für die Studierenden. Man kann Schwerpunkte setzen, wenn man sich zum Beispiel für Umwelt und Energie interessiert oder lieber im Bereich Marketing tätig sein will. Das Studium dauert sechs Semester.